Gesprächstherapie nach Carl R. Rogers
Die Gesprächstherapie, auch unter den Begriffen "Klientenzentrierte Therapie" oder "nondirektive Beratung" bekannt, wurde von dem Amerikaner Carl R. Rogers begründet und in den 60er Jahren durch Anne-Marie und Reinhard Tausch auch hier in Deutschland bekannt.
Heute wird das Konzept der Gesprächspsychotherapie von der "Gesellschaft für wissenschaftliche Gesprächspsychotherapie" mit Sitz in Köln vertreten.
In der Therapie begeben sich Klient und Therapeut in eine Situation, welche dem Klienten ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit vermittelt.
Der Klient wird umfassend und geduldig angehört, bedingungslos angenommen und ernstgenommen, sowie mit Einfühlungsvermögen verstanden, in seinen Erlebnissen und Emotionen, Wünschen und Wertmaßstäben.
Jeder Mensch verfügt von Geburt an über eine "Selbstverwirklichungs"-Tendenz, die für konstruktive Weiterentwicklung und Reifung der Persönlichkeit sorgt.
Er trägt bereits alle Antworten auf seine Probleme und Fragen in sich und nur er ist am besten dazu in der Lage, seine Situation zu analysieren und Lösungen für seine Probleme zu erarbeiten.
Konflikte können jedoch immer dann entstehen, wenn das Erleben nicht mit dem sogenannten Selbstkonzept übereinstimmt.
Die klientenzentrierte Gesprächsführung ermöglicht dem Klienten durch eigenständige Selbstexploration, welche ebenfalls durch die nichtdirektive Grundhaltung des Therapeuten gefördert wird, zu einer höheren Selbstwahrnehmung und Reflexion seiner Gefühlswelt zu gelangen.
Er wird zu eigenständigem Fühlen und Handeln, zu Selbstverantwortung und Selbstvertrauen angeregt.
Lösungsorientierte Kurzzeittherapie
Die Lösungsorientierte Kurzzeittherapie wurde 1982 erstmals von Steve de Shazer und seiner Frau Insoo Kim Berg vorgestellt. Sie ist eine relativ junge Therapiemethode und gehört zur Familie der systemischen Therapien.
Nach der Theorie dieser Methode, verfügt jeder von uns über Ressourcen, die er zur Lösung seines Problems benötigt, allerdings nehmen wir sie nicht wahr, oder wir nutzen sie nicht.
Anders, als bei den tiefenpsychologischen Therapien, die versuchen, die hinter dem Problem liegenden Ursachen zu erforschen, arbeitet die "Lösungsorientierte Kurzzeittherapie" ausschließlich an den Lösungsmöglichkeiten.
Diese Therapiemethode ist auch als Methode der "kleinen Schritte" bekannt, denn auch in komplexen Problemsituationen können schon die kleinsten Veränderungen im Verhalten des Klienten, zu einem Verbreiterungseffekt führen, der weitreichende Veränderungen anderer Beteiligter im System (z.B. Familie) nach sich ziehen kann.
Die drei Grundprinzipien der Lösungsfokussierung
- "Repariere nicht, was nicht kaputt ist!"
- "Finde heraus, was gut funktioniert und passt - und tu mehr davon!"
- "Wenn etwas trotz vieler Anstrengungen nicht gut genug funktioniert und passt - dann höre damit auf und versuche etwas anderes!"
In der Therapie wird die Fokussierung auf die Fähigkeiten und Ressourcen des Klienten gelegt. Die Selbstwahrnehmung wird erweitert, der Klient lernt, neue Sichtweisen zu entwickeln.
Ziel der Therapie ist es, neue Ziele zu finden. Ziele, die zukunftsorientiert, attraktiv und erreichbar sind !